Wie französischen Medienberichten von heute zu entnehmen ist –
https://www.francetvinfo.fr/monde/chine/chine-les-exportations-de-medicaments-anti-fievre-
suspendues-pour-faire-face-a-la-demande_5557116.html – haben die chinesischen
Behörden in Hinblick auf die explodierenden Corona-Fallzahlen in China beschlossen, den
Export insbesondere von Paracetamol und Ibuprofen einzustellen. Laut dem Zeitungsbericht
ist China aufgrund des Arzneimittelmangels des Weiteren dazu übergegangen, Arzneimittel
im Ausland aufzukaufen. Dazu Manfred Saar, Präsident der Apothekerkammer des
Saarlandes: „Uns wird zur Zeit auf dramatische Weise vor Augen geführt, was es bedeutet,
nicht nur bei lebenswichtigen Medikamenten von einem einzigen Land abhängig zu sein. Die
insoweit von vielen Akteuren des Gesundheitswesens bereits seit Jahren ausgesprochenen
Warnungen wurde sowohl von der Politik als auch insbesondere von den gesetzlichen
Krankenkassen als Panikmache und Lobbyismus bequem zur Seite geschoben. Wie lange
der sich jetzt sogar verschärfende Arzneimittelmangel anhalten wird, ist nicht zu sagen. Die
Erfahrungen aus den zurückliegenden Corona-Jahren lassen aber befürchten, dass China
über Monate hinweg einen derartigen Bedarf an Arzneimitteln haben wird, dass mit einer
Besserung in Deutschland nicht zu rechnen ist. Unter Berücksichtigung der weltpolitischen
Lage, insbesondere der Spannungen zwischen China und Taiwan, die sich immer deutlicher
abzeichnen, fürchte ich, dass wir sehr schweren Zeiten entgegen gehen werden.
Insbesondere Apotheken und Arztpraxen tun ihr Bestes, um die Patientinnen und Patienten
noch irgendwie versorgen zu können, jahrelanges politisches offensichtliches
Missmanagement kann allerdings dadurch nicht kompensiert werden.“
gez.
Manfred Saar
(Präsident)
Apothekerkammer des Saarlandes